- Lecken
- Lecken11. Das viele Lecken (Küssen) setzt blaue Flecken. Frischbier2, 2371.2. Eerst Licken un Slabben (Sönen un Flabben), dann Hauen un Krabben. – Eichwald, 1188; Frommann, IV, 388, 451; Hauskalender, III.3. Es ist besser zu lecken als zu beissen. – Winckler, VI, 36.4. Leck mek im Mase, segt Hase. Womidde? segt Quidde. Mit der Tunge, segt Runge. Dat dau man, segt Naumann. Man stille, segt Hille. – Hoefer, 64a.Zusammenstellung der Namen verschiedener Kutscher in Braunschweig und sprichwörtlich in Stallkreisen.5. Leck' mir den Arsch, ist auch ein Tanz. – Frischbier2, 128.6. Lecke mich, ich lecke dich.7. Lecken und Kratzen sind Nachbarn.Frz.: Qui peut lécher, peut mordre. (Cahier, 936.)Span.: Entrar lamiendo y salir mordiendo.(Cahier, 3485.)8. Licken kannst du meck, aber mit'n Hörn most meck ut'n Mase blîben, sä' de ostfreische Bûer. (Hildesheim.) – Hoefer, 118.9. Mit Licken un mit Slicken deit man nicks beschicken. – Diermissen, 75.10. Vam Lecken kümmt de Ruie an 't Lêerfrätten. (Sauerland.)11. Vom Lecken kommen Kinder ans Essen. (Sauertand.)Aus kleinen Fehlern werden grosse.12. Vom Lecken wird keiner fett. – Frischbier2, 2572.13. Von Lecken up den Lippen kommt Freundschaft under de Schlippen. (Brandenburg.)14. Vorn lecken, hinten kratzen ist die Weise falscher Katzen.Lat.: Altera manu fert lapidem, panem ostentat altera. (Plautus.) (Binder II, 138; Faselius, 11; Wiegand, 690; Philippi, I, 199; Seybold, 20.)15. Wer geit lecken, muss og den Desch decken. – Weyden, II, 5.16. Wo es was zu lecken gibt, da gibt's auch Bienen. – Parömiakon, 1245.*17. Der hat schon oft daran geleckt und noch nichts abgeleckt.Versucht, bei irgendetwas zu gewinnen und ist immer leer dabei ausgegangen; hat schon oft in die Lotterie gesetzt und vergeblich auf einen Gewinn gehofft.*18. Emm leckt de Näs' wie e Hochtietsdos'. (Königsberg.)Zur Bezeichnung eines sehr starken Schnupfers.*19. Er leckt die Finger danach. – Frischbier2, 2373.*20. Er leckt sich wie der Hund, wenn er die Wurst gefressen.*21. Er leckt wider den Stachel.*22. Er leckt wie Lemke Möchel er Dwerg. (Bartenstein.)*23. Es leckt ihm in die Bude. – Frischbier2, 2374.*24. Hei löckt wie Lemke Möchel nau Dwarg. – Frischbier2, 452.*25. Leck mi wan i hibs bin, den brûchst niena an'z'fohn. – Sutermeister, 22.In diesem Sinne (s. ⇨ Ellenbogen 6) sind a.a. 0. noch folgende Redensarten beigefügt: Kumm mer z' Tanz! Kumm mer a d' Kilbi! Kumm mer won i meine! Kumm mer hinnen ume! Kumm mer, won i hübsch bi. Blôs mer i d'Schue, won i hübsch bi. Blôs mer Aesche! Blôsed is d' Lüt d'Aesche.*26. Leck mi öm Nârsch, dat öss beter wie e Geröcht Fösch.Engl.: Learn to lick betimes; you know not whose tail you may get. (Bohn II, 110.)*27. Leck mich im Ârsche es â e Lied. (Henneberg.) – Frommann, II, 411, 121.*28. Leck mich im Arsche, siehst a mein Heirathsgut. (Rott-Thal.)*29. Leck' mich im Arsche und beiss mich nicht. – Weinhold, 6.*30. Leck' mich im – Rücken. – Eiselein, 420.Für besondere Fälle des Anstandes und der Höflichkeit.*31. Leck' mich zu Krakau und blas' mich nach Warschau.Aus dem Kreise wandernder Handwerksburschen.*32. Leck' mich zu Patschke1, da ist's nicht weit ins Kaiserliche. – Weinhold.1) Patschkau, eine schlesische, unweit der österreichischen Grenze liegende Stadt.*33. Leck oich der Gêer. – Gomolcke, 717.*34. Leckt mich doch bei – Krakau, sagte der Bursch, als er Soldat werden sollte. (Oberlausitz.)*35. Lick mich in de Ficke, 't is Zucker drinn west. (S. ⇨ Ellenbogen 6.) (Lehrte bei Braunschweig.)*36. Löck du de Pogg öm Arsch, de heft kein Zagel. (Preussen.)*37. Löck du doch de Katt öm Arsch, denn böst Katersch Schwager. (Preussen.)*38. Lock mi bi Dag em Arsch, denn brûkst du kein Licht. – Frischbier2, 2377.*39. Lock mi doch man nich möt Gewalt öm Nârsch, kömmst bi Gelegenheit darto. (Kreuzburg.) – Frischbier2, 2378.*40. Sie lecken Salz, das ihnen zu Galle wird.*41. Vornen lecken vnnd hinden kratzen. – Franck, II, 12a.»Also reden wir gut sprichwörtisch, wann man eim guts vnder augen vnnd den wolff auff den rucken setzt. Die Lateiner sprechen: Einen nebel, rauch oder schelmen für die augen ziehen. In einer handt brot, vnnd in der andern steine halten. Wir teutschen sagen auch: Lach mich an vnd gib mich hin, ist ietz der welt sinn.«[Zusätze und Ergänzungen]42. Kannst mi hinnen lecken, söä' jen 't Möäken, vöärn kann ick 't allên. – Schlingmann, 1022.*43. Er leckt die Hand, die ihn schlug, wie ein Hund.*44. Er leckt vorn und kratzt hinten.*45. Leck mich, wo ich hübsch bin.————————Lecken2*1. Aen Lacken un Scho'm bieten. (Oberharz.) – Lohrengel, II, 7.Einem Lecken und Schaben bieten.*2. Einem einen Lecken anhängen. – Klein, I, 276.Ihm einen Schaden zufügen.
Deutsches Sprichwörter-Lexikon . 2015.